Collie Langhaar

 

Collie Langhaar liegt vor hellem Hintergrund.
Der Langhaarcollie ist nicht nur besonders schön, er vereint auch viele tolle Charaktereigenschaften in sich.

Collie Langhaar

Der Langhaarcollie ist der perfekte Hund für all jene, welche die Eleganz seines Äußeren gepaart mit Familiensinn, Arbeitseifer und treuer Anhänglichkeit zu schätzen wissen. Einst fleißiger Hüte- und Schäferhund des schottischen Hochlands, hat sich der wunderschöne Collie mittlerweile zum beliebten Begleiter von Familien und aktiven Menschen gemausert. Wer dem Bewegungsdrang der Rasse Rechnung trägt, wird mit einem loyalen, einfühlsamen und überaus freundlichem Hund belohnt.

Aussehen: Wie sieht ein Langhaarcollie aus?

Der Langhaarcollie ist ein mittelgroßer und sehr eleganter Hund. Dies ist vor allem seinem wunderschönen und üppigen Fell mit weicher Unterwolle zu verdanken. Der langgestreckte Körper und die schmale, lange Schnauze unterstreichen zusätzlich sein harmonisches und vornehmes Äußeres.

Mähne und Halskrause sind üppig, die Vorderläufe gute befedert, Hinterläufe und Rute üppig behaart. Seine mandelförmigen Augen stehen leicht schräg und sind von einem dunklen Braun. Die Nase ist hingegen stets schwarz.

Es gibt den langhaarigen Collie in drei Farbvarianten:

  • dreifarbig
  • zobelfarbig
  • Blue Merle  (blaumarmoriert).

Wie groß wird ein Langhaarcollie?

  • Größe Rüden: 56-61 cm
  • Größe Hündinnen: 51-56 cm

Wissenswertes

  • Der Langhaarcollie wird in Deutschland manchmal auch Schottischer Schäferhund genannt. Im englischsprachigen Raum ist er als Rough Collie bekannt.
  • Der Collie ist ein schottischer Hütehund, dessen Aufgabe es einst war, sich selbständig um die Schafherden zu kümmern.
  • Collie sind recht gesprächig und “unterhalten” sich mit ihren Besitzern.
  • Die Schnauze des Langhaarcollies ist besonders lang und schmal ausgeprägt. Damit gehört der Collie zu den dolichocephalen Rassen.
  • Die Lebenserwartung des Collies liegt bei rund 14 Jahren.
  • Es gibt den Collie auch in einer Kurzhaar-Variante. Abgesehen von der Felllänge sind beide Rassen nahezu gleich.
  • Dass der Collie noch mehr kann als Schafe hüten, bewies er im Ersten Weltkrieg, wo er als Sanitäts- und Meldehund erfolgreich zum Einsatz kam.
  • Der Filmhund Lassie ist wohl der berühmteste Langhaarcollie schlechthin und erhielt einen Stern auf Hollywoods “Walk of Fame”.
Langhaar Collies unterschiedlicher Farbvarianten sitzen auf einer Wiese.
Es gibt den langhaarigen Collie in drei Farbvarianten: dreifarbig, zobelfarbig und Blue Merle (blaumarmoriert).

Charakter: Nervenstark und dennoch einfühlsam und sensibel

Der Langhaarcollie ist ein überaus freundlicher Hund, der die Nähe des Menschen zu schätzen weiß und für sein Wohlbefinden auch unbedingt braucht. Sowieso ist er sehr sozial, liebt Kontakt zu Zwei- und Vierbeinern gleichermaßen und ist gern mitten im Geschehen.

Seine Besitzer sollten einen aktiven Lebensstil pflegen, denn der Collie ist lauffreudig, lebhaft und durchaus sportlich. Bekommt er ausreichend Aufmerksamkeit und Auslauf, ist er ein ruhiger und ausgeglichener Zeitgenosse. Treu bleibt er an der Seite seiner Menschen, weshalb Freilauf meist kein Problem darstellt. Außerdem zeigt die Rasse nur wenig jagdliche Ambitionen.

Nervenstark, aufmerksam und dennoch einfühlsam und sensibel. So zeigt sich das Wesen des Langhaarcollies. Er ist intelligent, hat eine rasche Auffassungsgabe und arbeitet gern mit seinen Menschen zusammen.

Als Familienhund liebt er alle Mitglieder gleichermaßen, ist sehr loyal und ausgesprochen kinderlieb.


Für wen ist der Langhaarcollie geeignet?

  • Familien mit Kindern
  • Alleinstehende mit ausreichend Zeit
  • Für Menschen, die sich einen sportlichen Alltagsbegleiter wünschen.
  • Menschen, die einen Assistenzhund suchen
  • Die Therapiehundearbeit

Nachteile

  • Durch die beliebte Fernsehserie Lassie haben einige Menschen ein falsches Bild von der Rasse und stellen unrealistische Forderungen an den Hund.

Beschäftigung und Bewegungsdrang

Für das Beschäftigungsprogramm des Collies bieten sich viele Möglichkeiten an. Er geht gern mit auf Wanderungen, ist morgendlicher Joggingpartner, vierbeiniges Teammitglied im Hundesport oder Begleiter auf ausgedehnten Spaziergängen. Der Langhaarcollie schätzt die Abwechslung und seine Besitzer sollten sich gern und viel draußen aufhalten.

Neben Auslauf und körperlicher Betätigung sollte der schlaue Vierbeiner auch seinen Grips anstrengen dürfen. Mentale Auslastung fördert die geistige Beweglichkeit, lastet den Collie ebenfalls aus und kommt seinem Arbeits- und Lernwillen entgegen.

Kopf eines blue-merle Collie Langhaar im Seitenprofil.
Die Schnauze des Langhaarcollies ist besonders lang und schmal ausgeprägt.

Haltungsbedingungen: Der Collie möchte ein vollwertiges Familienmitglied sein

Mühelos kann sich der Langhaarcollie an verschiedene Familienkonstellationen anpassen. Er liebt den Trubel in einer kinderreichen Familie, passt jedoch ebenso gut zu aktiven Singles und Paaren. Hauptsache, er bekommt viel Liebe, Aufmerksamkeit und ist ein vollwertiges Mitglied seines “Rudels”. Aufgrund dieses sensiblen und anschmiegsamen Charakters ist der Collie keinesfalls für die Zwingerhaltung geeignet. Sein wunderbares Wesen würde dabei verkümmern und seine Fröhlichkeit verloren gehen. Der Collie möchte aktiv am Familienleben teilnehmen und nicht einfach nur “Mitläufer” sein, mit dem man spazieren geht und ansonsten nicht beachtet.

Sofern dem sportlichen Hund genügend Bewegung und Beschäftigung zuteilwird, kann er durchaus in einer Etagenwohnung gehalten werden. Wobei er ein Häuschen mit Garten vermutlich vorziehen würde.

Er ist angenehm ruhig zu Hause, muss aber von Welpenbeinen an gut erzogen werden. So sollte das Ankläffen von Passanten, Artgenossen, anderen Tieren, herumfliegenden Blättern und Ähnlichem früh unterbunden werden. Ansonsten zieht man sich schnell einen überaus “gesprächigen” Collie heran, der jedes Mal lautstark auf sich aufmerksam macht, wenn etwas oder jemand sich ihm nähert.


Erziehung: Respekt und Konsequenz sind Schlüssel zum Erfolg

Verständnis, Konsequenz und Liebe sind bei der Erziehung des Langhaarcollies der Schlüssel zum Erfolg. Der Vierbeiner möchte fair behandelt werden und reagiert auf die Gemütslage seines Besitzers sehr sensibel. Härte ist darum absolut unangebracht und verunsichert den feinfühligen Hund nur. Gegenseitiger Respekt, positive Verstärkung mit Lob und Leckerli sowie liebevolle Konsequenz mit klaren Regeln vereinfachen hingegen das Training des Collies enorm.

Da die Rasse bereit zur Mitarbeit und Unterordnung ist, gestaltet sich die Erziehung recht einfach, weshalb der Collie durchaus für Ersthundebesitzer geeignet ist. Training unter Anleitung einer guten Hundeschule wäre hier allerdings von Vorteil.


Pflege: Weniger ist manchmal mehr

Trotz des üppigen Fells ist der Langhaarcollie bei Weitem nicht so pflegeintensiv, wie viele glauben. Alle zehn bis vierzehn Tage sollte der Hund gründlich gebürstet werden. Bei heiklen Stellen, die zu Verfilzungen und Knoten neigen, darf allerdings gern etwas häufiger gekämmt werden. Dies gilt zum Beispiel für das Fell hinter den Ohren, die Achseln oder die Läufe.

Einige Halter neigen bei der Haarpracht dazu, den Hund viel zu oft zu bürsten. Dabei wird jedoch schnell zu viel Unterwolle entfernt. Weniger ist bei der Pflege des Collies also mehr.

Allerdings haart die Rasse. Während des Fellwechsels darf demnach ebenfalls gern vermehrt zu Bürste und Kamm gegriffen werden, um den Wechsel zu beschleunigen.

Anders als bei anderen Rassen kommt es beim Langhaarcollie eher selten vor, dass er sich selbst beschmutzt. Nach dem Fressen hat er anschließend nicht überall Futter im Fell verteilt und auch Kot und Urin verschmutzen das schöne Collie-Fell nur selten.

Collie Langhaar steht im Seitenprofil vor einem Zaun.
Trotz des üppigen Fells ist der Langhaarcollie bei Weitem nicht so pflegeintensiv, wie viele glauben.

Gesundheit: Typische Collie-Krankheiten

Ein hoher Prozentsatz (fast dreiviertel) der Collies leidet am sogenannten MDR1-Defekt. Hierbei handelt es sich um eine Medikamentenunverträglichkeit, die schlimmstenfalls mit dem Tod enden kann. Wer einen Langhaarcollie besitzt, kann einen Gentest für diese Krankheit vornehmen lassen. Dies wäre wichtig, da besonders Wurm-, Floh- und andere Kuren gegen Ektoparasiten dem Hund gefährlich werden können.

Auch die Collie-Eye-Anomaly (CEA) ist eine rassetypische Erbkrankheit. Betroffene Hunde haben Sehbeeinträchtigungen oder können sogar erblinden. Genetisch bedingt ist ebenfalls eine Haut-Muskel-Erkrankung namens Dermatomyositis (DMS). Eine Autoimmunkrankheit, die vor allem junge Hunde betrifft.

Den schönen Langhaarcollie gibt es im Farbschlag Blue-Merle. Hier ist jedoch besondere Vorsicht bei der Zucht geboten. Merle-Merle Verpaarungen sind in Deutschland nämlich nicht gestattet, da diese zu Missbildungen, Taubheit und/oder Blindheit führen können.

Weitere Krankheiten, die beim Langhaarcollie auftreten können:

  • Magendrehung
  • Epilepsie
  • HD

Geschichte: Hüte- und Bauernhund im schottischen Hochland

Die Rasse stammt aus Schottland. Dort finden Collies bereits seit dem 13. Jahrhundert als Hüte- und Bauernhunde Erwähnung. In den Schottischen Highlands waren sie wichtige Helfer bei der Weidewirtschaft und hüteten die ihnen anvertrauten Tiere oft selbstständig.

Es war übrigens ein Schaf, welches dem Collie zu seinem Namen verhalf. Die Schafrasse “Colley sheep” (auch “black sheep” genannt) bedeutet ins Deutsche übersetzt “Kohlschaf”. Und so ist es nicht verwunderlich, dass die Hunde zunächst als Colley-Dogs bezeichnet wurden. Die damaligen Tiere wurden nach Leistungsfähigkeit, Wendigkeit, Intelligenz und Robustheit ausgesucht. Ihr Fell sollte dem rauen Wetter angepasst und widerstandsfähig sein. Immer mal wieder fanden die schönen Collies jedoch ihren Weg in die Haushalte der Großgrundbesitzer und anderer wohlhabender Menschen.

Einen Boom erlebte die ohnehin schon beliebte Rasse, als schließlich Queen Victoria einen Collie ihr Eigen nannte und diese Hunde gern an andere Adelshäuser verschenkte. Jetzt wurden die überaus eleganten Tiere noch gezielter gezüchtet und vermehrt nach Aussehen selektiert. Ihre Hüteeigenschaften wurden hingegen langsam nebensächlich.

In England wurde 1840 der “Collie Club” gegründet. Die Anerkennung der Rasse folgte im Jahr 1858. Einen ersten Rassestandard gab es schließlich 1881.

Als die ersten Collie-Exemplare nach Amerika kamen, wurde es dort mit dem Standard nicht so genau genommen. Die dortigen Langhaarcollies waren meist größer und wesentlich stämmiger als ihre Verwandten auf dem europäischen Kontinent. So kam es, dass heutzutage zwei Varianten unterschieden werden: Die amerikanische Variante und der britische Typ. FCI anerkannt ist allein der britische Langhaarcollie. Die amerikanische Version wird hingegen ausschließlich vom AKC (American Kennel Club) anerkannt.

Heutzutage ist der Langhaarcollie ein beliebter Familien-, Begleit- und Ausstellungshund. Doch immer noch liegt ihnen das Hüten durchaus im Blut und sie sind, aller Schönheit und Eleganz zum Trotz, richtige Arbeitstiere.

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